„Raftig alto“ – Im Adrenalin Rausch den kristallklaren Strom hinunter! Rio Trancura -Februar 2015

Mein erstes Raftingerlebnis hatte ich heute – auf dem Rio Trancura, der in der Nähe der kleinen Stadt Pucon liegt. Die erste Entscheidung, die ich zu Fällen hatte, war: alto oder bajo. Blauäugig und unbedacht entschied ich mich nach dem Motto „Ganz oder gar nicht“ – für das Rafting „alto“ auf dem Rio Trancura, mit Stromschnellen der Klasse 4.

Um 14.00 Uhr wurde ich, bewaffnet mit Handtuch, Badesachen und Kleidung zum Wechseln, abgeholt. Gemeinsam mit fünf anderen Teilnehmern, zwei Guides und dem Raft im Schlepptau ging es aus der Stadt Richtung Fluss.
Auf der Fahrt dorthin hatte ich Zeit darüber nachzudenken, was ich da bloß für eine Entscheidung getroffen hatte. Ich bin eigentlich eher der vorsichtige Typ und setzte auf Sicherheit und die Vorstellung in einem Fluss mit Stromschnellen aus einem Boot geschmissen zu werden machte mir dann doch etwas Angst – aber ich war nunmal auf dem Weg und musste da durch!

Beim Fluss angekommen wurden wir mit Neoprenanzug, speziellen Schuhen und Helm ausgestattet. Dort gab es Umkleidemöglichkeiten und so machten wir uns für den Trip startklar. Nachdem alle in ihren Neoprenanzügen steckten, wurden wir mit dem Transporter noch weiter den Fluss aufwärts gebracht – dann waren wir endlich an unserem Startpunkt angelangt.
Durch die Bäume schimmerte schon das klare, blau-grüne Wasser des Rio Trancura. Ausgerüstet mit Schwimmweste und Helm stiegen wir hinab zum Ufer. Dort gab es zu meiner Beruhigung noch eine Sicherheitseinweisung. Der eine Guide sollte uns mit seinem Kajak begleiten, um zur Not die Verlorengegangenen wieder einzusammeln.

Dann ging es auch schon samt Raft ins Wasser. Wir bekamen noch schnell Instruktionen in die Befehle („left forwards“, „right forwards“, „stopp“, „down“ und „paddle backwards“), die der Guide zum Paddeln gab. Diese trainierten wir im ersten, noch ruhigen Teil des Flusses, um ein Gefühl für das Team zu bekommen – dadurch fühlte ich mich nun sehr gut vorbereitet, die ersten Stromschnellen zu meistern. Die Vorfreude auf diese stieg nun mehr und mehr – und dann kam die erste „rapid“ – es war eine von den „seichteren“. Das Team passierte sie ohne Probleme, mit unglaublich viel Freude und steigendem Adrenalinspiegel.

Dann kam die zweite „rapid“, die es in sich hatte. Wir wurden einen Wasserfall hinuntergeworfen. Das Wasser spritzte von allen Seiten – das Boot wurde von den Wellen hin und hergeworfen – wir bekamen eine starke Schräglage – und dann waren wir durch. Einfach ein unglaubliches Gefühl. Trotzallem hatte ich nicht das Gefühl eines Kontrollverlustes, weil der Teamgeist der Gruppe mit jeder Herausforderung stärker wurde.
Die Intensität nahm immer mehr zu und die Stimmung im Raft war fantastisch!
Nach einer besonders harten „rapid“, waren wir alle glückserfüllt und gaben uns ein „High-Five“ mit den Paddeln. Ich wurde fast aus dem Raft gerissen – doch meine Angst davor rauszufallen war total verflogen, ich freute mich nur auf die Ansprüche die die nächste Schnelle an uns stellen sollte.

Später paddelten wir ans Ufer, kurz vor einem sehr engen und steinigem Wasserfall. Dort wurden wir aufgefordert das Raft zu verlassen. Mit dem Raft sei diese Stelle nicht zu passieren, so wurde uns gesagt– ob das stimmt weiß ich nicht. Aber nach einem kurzen Aufstieg am Uferrand stand ich plötzlich auf einer Klippe, direkt neben dem Wasserfall, den ich eben noch von oben gesehen hatte. In dem Moment als ich da oben stand, war mir klar: Wir sollten springen. Mit Blick auf die nahen Steine im Wasser- direkt hinter diesem Wasserfall, war dies ein atemberaubender Ort. Aber mit meiner Höhenangst war ich ziemlich überrumpelt von der Situation. Damit hatte ich nicht gerechnet – doch ohne viel nachzudenken, bin ich gesprungen!
Das Eintauchen ins Wasser, während du die verschiedenen Strömungen um dich herum spürst…und das Auftauchen und Realisieren was man grade getan hatte – der reinste Adrenalinrausch!
Ich schwamm zum Raft und dann ging es auch schon weiter, wir passierten noch zwei atemberaubende „rapids“ bevor wir langsam Richtung Zielpunkt glitten. Alle waren in Hochstimmung als wir ankamen – von Freude erfüllt über das was wir grade erlebt hatten.
Am Zielpunkt wurden wir mit Keksen und Saft empfangen, um unsere Energie wieder aufzuladen und in trockene Kleidung zu schlüpfen! Dann war das Rafting auch schon vorbei. Während der Rückfahrt nach Pucon wurden noch viel über andere interessante Rafting Erlebnisse gesprochen, die die anderen Gruppenmitglieder bereits erlebt hatten. Super zufrieden kamen wir alle wieder im Ort an.

Die Gefühle die mich auf diesem Trip erfüllten sind schwer in Worte zu fassen, aber das Adrenalin das durch die Adern fließt – die Aufregung vor jeder intensiven Stromschnelle – das will ich jedenfalls wiederholen!

_MG_7607

Huerquehue – Eintauchen in das magische Grün des Subtropischen Regenwaldes, Januar 2015

Huerquehue National Park 102„Der frühe Vogel fängt den Wurm.“ Nach dem Motto begann der 25. Januar 2015 für mich. Um kurz nach 8 sammelte mich der Bus ein, der mich und die Reisegruppe von Pucón zum Nationalpark Huerquehue bringen sollte. Bis zum Nationalpark fuhren wir etwas 45 min, doch die Fahrt dorthin war keinesfalls langweilig. Wir kamen an zahlreichen grünen Weiden mit Rindern vorbei, fuhren durch Wälder und konnten während der gesamten Fahrt die unglaubliche schöne Landschaft mit den Bergen und Vulkanen bestaunen.

Um 9.30 Uhr wurden wir dann vom Bus vor dem Nationalpark abgesetzt. Dort hatten wir dann nochmal die Chance eine Toilette aufzusuchen, bevor wir in die vollkommene Natur starten sollten. Die Tour durch den Nationalpark sollte in etwa 7 Stunden dauern, dabei war geplant, drei „Lagos“ (=Seen) oben auf dem Berg zu besuchen und auf dem Rückweg den Wasserfall zu bestaunen, der auch in diesem wasserreichen Nationalpark zu finden ist.
Für die Tour war ich ausgerüstet mit genügend Wasser, Sandwiches, Obst und Keksen und zusätzlich noch Badebekleidung, in der Hoffnung, oben in den Seen baden gehen zu können.

Dann ging die Tour auch schon los. Erst spazierten wir im flacheren Gelände um einen See herum, der noch unten im Dorf lag, wobei wir noch an einem kleinen süßen Bauernhof vorbeikamen, der in einem Kiosk lauter kleine selbstgemachte Köstlichkeiten verkaufte. Hinter diesem fing dann der Wald an.
Unser Guide Toni erklärte uns dann noch einmal die Route, die wir einschlagen würden und dann starteten wir in den subtropischen Regenwald. Für mich ist es das erste Mal gewesen, dass ich einen Regenwald besucht habe und war daher völlig überwältig von der reichhaltigen Flora und Fauna. Toni berichtete uns, dass der Wald Wildschweine, Kolibris, „Güiña“ (Waldkatz) oder eine der drei Beuteltierarten Chiles beherbergt. Ich begegnete auch einigen seltsamen Insekten und war nur froh keiner (ungefährliche) Riesenspinne zu begegnen, von denen der Guide auch sprach.
Wir hatten ein ganzes Stück bergauf zu gehen, auf gut befestigten Sandwegen, was das wandern sehr angenehm machte. Zwischendurch machten wir immer wieder Pausen an Stellen, wo das Dickicht aufbrach und man einen atemberaubenden Blick auf den Vulkan Villarrica genießen konnte.
Nach etwa anderthalb Stunden kamen wir zum offiziellen Eingang des Nationalparks. Dort erfuhren wir, dass wir unter den ersten 20 Leuten waren, die an diesem Morgen passieren wollten was die Motivation noch steigerte die Lagunen schnell zu erreichen, um die Natur dort oben so menschenleer wie Möglich erleben zu können.
Also ging es immer weiter hinauf. Dadurch, dass man die gesamte Zeit die wunderschöne Flora und Fauna auf sich wirken lassen konnte sowie verschiedene Vögel hören und, wenn man ein gutes Auge hatte, auch sehen konnte war es ein sehr, sehr angenehmes aufsteigen. Unglaublich was für kleine Tiere solche intensiven Laute von sich geben können!
Toni, der Guide, hatte in den Pausen immer wieder neue Interessante Informationen über Land, Leute und Flora und Fauna. Zum Beispiel über die Entwicklung des Lebens der Mapuche, die heute immer noch in ihren Dörfern zusammenleben oder über die Eigenschaften der Araucania Bäume, die über 2.000 Jahre alt werden und mittlerweile die streng geschütztesten Bäume Chiles sind.
Um etwa 12.00 Uhr kamen wir dann an der ersten Lagune an, dem „Lago Chico“, dem kleinsten der drei Seen. Das Wasser war so kristallklar, eine Mischung aus grün und blau, wunderschön eingebettet in die Berge des Huerquehue Nationalparks, mit all den immergrünen Bäumen darum. Die Sonne ließ das durch den Wind leicht bewegte Wasser wie Kristalle glitzern, was ein atemberaubend schöner Eindruck war den ich wohl nicht mehr vergessen werde.
Eine wunderschöne Holzbrücke führte uns über den See, weiter entlang der Lagune. Von dort oben hatten wir auch keine großen Höhen mehr zu überwinden und kamen auch relativ zügig zum zweiten See „Lago Toro“, der nicht weniger beeindrucken war als der Erste. Besonders an diesem war, dass am anderen Ufer wunderschöne Felswände aus dem Wasser ragten. Dort hatten wir dann auch noch einmal Zeit, Fotos von uns machen zu lassen, um diesen unglaublich schönen Moment für die Zukunft festzuhalten.
Vom „Lago Toro“ waren es dann auch nur noch 700 m bis zum „Largo Verde“, dem größten aller Seen dort oben. Dort machten wir ca. eine dreiviertel Stunde Pause am Rande des Sees, um uns mit unserer Verpflegung zu stärken, nette Gespräche mit den anderen Gruppenmitgliedern zu führen und natürlich in erster Linie in Ruhe diesen wunderschönen Platz auf sich wirken zu lassen. Zum schwimmen bin ich leider nicht gekommen, da es für mich leider etwas zu frisch war. Es gab jedoch viele Leute die mutiger waren als ich und das wunderbare Erlebnis hatten, in diesem wunderschönen Ort ein Bad zu nehmen.
Etwa um 14.00 Uhr machten wir uns auf, um das zweite Highlight des Tages, den Wasserfall, zu erreichen. Gut gestärkt und beeindruckt von der Natur machten wir uns auf den Rückweg, was es uns ermöglichte noch einmal den atemberaubenden Blick auf die verschiedenen Lagunen zu haben.
Der Abstieg ging wie zu erwarten erheblich schneller als der Aufstieg und so erreichten wir sehr schnell den Wasserfall, den wir von oben schon erahnen konnten. Der Blick von unten war wie der gesamte andere Tag wunderschön. Auf mich wirkte es wahrscheinlich noch dreimal schöner, weil es der erste Wasserfall war, den ich in meinem Leben gesehen habe. An den Wasserfällen machten wir noch eine kleine Pause, bevor wir den letzten Teil des Abstieges antraten.
Völlig zufrieden kamen wir alle gut unten an und warteten an dem Kiosk des Bauernhofes, wo wir noch Eindrücke von der chilenischen Hofkultur erhielten und sich der ein oder andere noch mit einem richtigen Kaffee stärken konnte. Dann kam der Bus und der Tag neigte sich dem Ende zu.
Den Ausflug zum Nationalpark Huerquehue kann ich nur empfehlen und ich hoffe, dass ich noch ein zweites Mal die Möglichkeit haben werde die wunderschöne Natur dort oben auf mich wirken zu lassen, nicht zuletzt, weil ich unbedingt nochmal in den Lagunen schwimmen gehen möchte! Ich glaube, dieser Ausflug wird einen durch die vielfältige Flora und Fauna jedes Mal aufs Neue überraschen und beeindrucken!

Der Vulkan Villarrica – atem(be)raubend – Januar 2015

Hast du schon einmal einen Vulkan bestiegen? Nein? Ich bisher auch nicht.

Hier in Pucon mit Amity Tours hat sich mir die einmalige Gelegenheit geboten. Die ich mir natürlich nicht entgehen lassen wollte. Ein bisschen gezweifelt habe ich zunächst schon, schließlich ist der gewaltige, 2.847 Meter hohe Vulkan Villarrica mit seiner schneebedeckten Spitze bereits von Pucón aus zu sehen und gehört mit zu den aktivsten Vulkanen Südamerikas. Und ich kam grade aus einem 3,5 wöchigen Kuba-Urlaub, in dem ich nicht wirklich viel Sport gemacht und auch keine Berge erklommen habe. Dennoch habe ich diese Herausforderung angenommen. Und es hat sich gelohnt kann ich euch sagen!!!
Die Vorbereitungen für die Vulkanbesteigung beginnen schon einen Tag zuvor. In der Agentur wird jedem Teilnehmer eine wind- und wasserdichte Überziehhose sowie eine Jacke und Schuhe zur Verfügung gestellt. Die galt es anzuprobieren, damit am Tag des Ausflugs kein unnötiger Stress mehr entsteht. Außerdem wurde mir von Suzi noch ein Merkzettel mit auf den Weg gegeben, ein Alkoholverbot für den Abend ausgesprochen und Pasta als Abendessen empfohlen. Schließlich sollen alle fit und gut gestärkt am nächsten Morgen auf den Vulkan steigen können. Und Energie braucht man!

Am Morgen des Aufstiegs habe ich gegen 6:00 Uhr mein Reiseproviant gepackt (Wasser, Sandwich, Schokolade, Obst. Hauptsache Nahrung mit viel Energie) und mich auf den Weg gemacht. Für 6:30 Uhr war das Treffen angesetzt. Unsere Ausrüstung stand schon individuell für jeden Teilnehmer zusammengestellt in Boxen bereit. Insgesamt bestand sie aus festen Wanderschuhen, Gamaschen, einer wetterfesten Überziehhose sowie Jacke, Eispickel, Steigeisen, Handschuhen, Tellerschlitten und einem Rucksack. Schuhe und Gamaschen haben wir bereits vor Ort angezogen, alle weiteren Utensilien sowie Proviant haben wir in den Rucksäcken verstaut. Und los ging‘s im Van zur Talstation des Villarrica Vulkans. Dort angekommen sind wir mit einem Sessellift chilenischer Bauart (sehr interessant wenn man sonst nur die modernen Skilifte aus Österreich kennt) etwa 400m höher zur Schneegrenze gefahren, wodurch uns eine weitere Stunde Aufstieg erspart wurde. „Wir“, das sind übrigens 12 Teilnehmer begleitet von 4 erfahrenen und vor Energie sprühenden Tourguides.

Auf einer Höhe von etwa 1.800 Metern begann nun unser Aufstieg auf den Villarica Vulkan. Und 4 Stunden später werde ich völlig erschöpft aber überglücklich 1.000 Höhenmeter überwunden haben und auf der Spitze des Vulkans stehen. Aber zu dieser Zeit weiß ich das noch nicht.

Bei der Endstation des Sessellifts haben wir mit Hilfe unserer 4 Guides die restliche Ausrüstung angelegt und – ganz wichtig – das Gesicht noch einmal ordentlich mit Sonnencreme eingecremt. Die ersten Schritte im Schnee mit den Steigeisen an den Füßen und dem Eispickel in der Hand waren noch etwas ungewohnt, aber dank der guten Erklärungen hat sich das bald gelegt. Nach etwa 30 Minuten Aufstieg haben wir die erste Pause eingelegt, in der getrunken, gegessen und wiederholt das Gesicht eingecremt wurde. Das sollte die Routine jeder Pause werden. Von diesem Punkt aus konnte ich bereits etwas sehen, das aussah wie ein Gipfel. Leider war das weit gefehlt. Dieser „Gipfel“ war ein Plateau und der Ort für unsere zweite Pause. Von dort aus hatte man einen einmaligen Blick ins Tal und auf den See Villarrica und unser Bergführer Claudio hat uns erklärt, was wir alles sehen können.

Nach dem immer gleichen Verfahren essen, trinken, Sonnencreme, ging der Aufstieg weiter. Mein Atem ging zu diesem Zeitpunkt schon schneller, die ersten Ermüdungserscheinungen stellten sich ein. Nicht so bei unseren Guides. Die sind neben uns den Berg hochgelaufen (wirklich gelaufen!), wieder runter, nach rechts, nachgefragt wie es uns geht, gesungen. Unglaublich! Diese Energie und gute Laune hat uns glaube ich allen geholfen weiterzugehen. Denn spätestens nach der dritten Pause war bei mir nicht mehr an singen zu denken. Ich war froh wenn ich in einheitlichem Tempo und mit kleinen Schritten den anderen hinterhertrotten konnte. Dieser Abschnitt zwischen Pause 3 und 4 war für mich der anstrengendste, denn wir waren schon seit einer gefühlten Ewigkeit unterwegs und noch immer nicht am Ziel. Dann hat allerdings der Ehrgeiz zugepackt, schließlich wollte ich unbedingt den Gipfel erreichen! Hier, im letzten Abschnitt des Berges, war alles nur eine Sache des Kopfes.

Und dann, nach etwa 4 Stunden Wanderung, standen wir oben. Was für ein Gefühl! Ich stand neben dem Krater eines aktiven Vulkans auf einer Höhe von 2.847 Metern und habe den ganzen Weg allein zurückgelegt! (ja, ich weiß, rational gesehen war es nicht der ganze Weg, zu dem Zeitpunkt war mir das aber egal). Wir haben sogar versucht einen Blick in den Krater zu werfen, die Schwefeldämpfe machten das Atmen dort aber so gut wie unmöglich. Und wie Claudio uns erklärte kann man die Lava schon seit etwa 4 Jahren nicht mehr sehen. Was man allerdings super sehen konnte war ein Teil der Region Araucanía, mit dem See Villarrica und Pucón zu unseren Füßen und weiteren Bergen und Vulkanen in der Ferne.

Nach einer ausgiebigen Pause und der immer gleichen Routine essen, trinken, Sonnencreme, haben wir uns an den Abstieg gemacht. Der „Abstieg“ war allerdings eher ein „Abrutschen“, denn wir haben uns einfach auf den Hintern gesetzt und sind in einer Art Fahrrinnen den Vulkan hinuntergerutscht. Das war wirklich die mit Abstand längste Rutschpartie, die ich je gemacht habe! Die Ausgelassenheit der Gruppe zu dieser Zeit war kaum zu überhören!

An der Schneegrenze angekommen mussten wir doch noch ein Stück zu Fuß zurücklegen, bis wir dann alle erschöpft aber überglücklich am Van angekommen sind.

Zurück in der Agentur gab es ein wenig Saft und Obst zur Stärkung und ich bin mir zu diesem Zeitpunkt sicher: wenn ich noch einmal die Gelegenheit bekomme den Vulkan zu besteigen, dann tue ich das! Vielleicht nicht direkt morgen, ein bisschen Entspannung muss ich meinen Muskeln doch gönnen, aber zu einem späteren Zeitpunkt sicherlich! Vielen Dank an Amity Tours und Claudio & sein Team!

 

Und wenn ihr nun auch Lust bekommen habt: dann sichert euch jetzt euer einmaliges Abenteuer!

Parasailing – hoch über dem See Villarrica, 2015

Welch ein wunderschönes und friedliches Gefühl einen überkommt, wenn man hoch oben in der Luft über dem in der Sonne glitzernden See Villarrica schwebt und das Panorama Pucóns genießen kann – einfach herrlich. Ein Parasailing-Flug ist ein durch und durch entspannendes Erlebnis. Klar, ein bisschen Aufregung ist immer dabei. Denn man fliegt ja nicht alle Tage mit einem Schirm in etwa 200m Höhe, der nur durch ein Seil mit einem Boot verbunden ist. Aber sobald man in der Luft ist legt sich das Gefühl der Aufregung und weicht dem der Freude. Zur Vorbereitung auf den Flug bekommt bereits jeder noch auf dem Festland eine Art Gurt um Hüften und Beine angelegt, der später mit einem Karabinerhaken an der Halterung des Schirms angebracht werden kann. Außerdem werden alle mit einer Schwimmweste ausgestattet und – wenn nicht selbst dabei – mit Sonnencreme. Da sich meist mehrere „Flugpaare“ gemeinsam auf einem Boot befinden, dauert der gesamte Ausflug etwa 1,5 Stunden. Allein diese Bootsfahrt auf dem See Villarrica ist schon wunderschön. Normalerweise fliegen je zwei Personen gemeinsam, Ausnahmen mit einer oder drei Personen sind nach Absprache möglich. Bevor ich an der Reihe war, konnte ich den Start einige Male beobachten, sodass ich wusste, was auf mich zukommt. Und als ich dann endlich fliegen durfte war alles ganz einfach und geschah quasi von allein. Man muss einfach auf die Startplattform gehen, sich einhaken lassen und dann hinsetzen. Das Boot gibt dann etwas mehr Gas und schwups – ist man in der Luft. Nach und nach wird mehr Leine gegeben, sodass der Schirm höher und höher steigt, bis er etwa eine Höhe von 150m erreicht hat. Dort, hoch oben in der Luft, ist es so ruhig und alles wirkt so friedlich, sodass man einfach in seiner Halterung sitzen und den atemberaubenden Blick genießen kann. Der gesamte Flug dauert etwa 15 Minuten, dann geht es schon wieder runter. Das Landen ist ähnlich einfach wie der Start: man muss nur kurz so tun als würde man in der Luft laufen, vielleicht streift eine Fußspitze auch mal das Wasser, aber dann ist man schon wieder sicheren Fußes auf dem Boot. Das ganze Flugerlebnis muss natürlich auch festgehalten werden – das geht ganz einfach, indem man einem der freundlichen Mitpassagiere oder den Helfern seine Kamera in die Hand drückt – und schon entstehen atemberaubende Bilder! Mir hat dieser Parasailing Flug super gefallen: Pucón von der Seeseite aus bewundern zu können, mit dem hoch aufragenden Vulkan Villarrica, die Ruhe hoch oben in der Luft und das Gefühl, sicher und unbeschwert über dem Wasser schweben zu können. Also keine Angst – es lohnt sich! Interesse? Dann schau dir auch unsere anderen Daytours an!